Einmal im (Segler-)Leben rauf bis zum nördlichsten Punkt der Ostsee, nach Haparanda bzw. zur gelben Posttonne in Töre: das haben sich in diesem Jahr gleich 2 ASV-Crews vorgenommen.

Mitte Mai starteten Conny und Ari mit ihrer Vilm 101 „Morele“ gen Norden und rissen in gewohnt disziplinierter Weise (spätestens 6 Uhr ablegen) ihre Meilen ab. Conny schreibt dazu:

Do. 12. Juni 2025:

Kleiner Zwischenbericht von der Morele Crew auf dem Weg nach Töre Hamn, wo sich die gelbe Posttonne befindet, die den nördlichsten Punkt der Ostsee markiert.
Unsere Route führte uns bislang an 21 gesegelten Tagen ca. 850 nm entlang der schwedischen Küste, mit einem kurzen Abstecher zu den Ålands, bis nach Umea, welches auf der Höhe von Island liegt, wobei wir die nördlichen Breitengrade deutlich spüren. Die Temperaturen sind insgesamt kühl: nachts immer unter 10 °C, tagsüber blieb es ebenfalls frisch. 
Der Wind zeigte sich in verschiedenster Stärke – von starkem bis schwachem Wind war alles dabei. Die vorherrschende Windrichtung aus Süden spielte uns jedoch in die Karten und begünstigte den Törnverlauf.
Um Wind- und Wetterfenster optimal zu nutzen, haben wir zwei Nachttörns unternommen, die letzte in einer der weißen Nächte, wo es wirklich nicht dunkel wird. Oft sind wir um 5:30 Uhr oder eher aufgestanden, um mit besten Bedingungen segeln zu können. Diese Disziplin hat sich immer ausgezahlt.
In größeren Häfen konnten wir unsere Vorräte auffrischen und auch mal Wäsche waschen. Auf dem Weg lagen bisher fünf Ankerbuchten, die uns trotz wechselhafter Bedingungen gute Ruhepausen ermöglichten. 
Hier im Norden sind noch nicht viele Segler unterwegs und wir waren oft die einzigen Segler in kleineren Häfen. Das wird sich wahrscheinlich in den nächsten Tagen in Richtung Mitsommernacht ändern. 
Jetzt liegen noch ca. 180  nm vor uns, bis es auf der finnischen Seite gen Süden wieder zurück geht.

Mittlerweile haben die beiden ihr großes Zwischenziel erreicht:

18.Juni 2025

Fast einen Monat nach unserem Start in Sassnitz haben wir es in 25 gesegelten Tagen und 1050 Seemeilen (ca.1950km) auf der Logge geschafft!
Törehamn ist erreicht und damit die gelbe Posttonne, die den nördlichsten Punkt der Ostsee markiert.
*65°54’07 N und 022°39’00 E*
Wir schätzen uns glücklich, das geschafft zu haben.
Wir grüßen alle ASV-SeglerInnen und wünschen Euch eine schöne Mittsommerparty.

Währenddessen hat sich auch die „ARKTiS“ mit Manfred, Tadeus, Klaus und Ingolf an Bord am 6. Juni auf den Weg nach Haparanda gemacht. Von Sassnitz aus ging es über Bornholm und Christiansö nach Gotland. Ingolf berichtet:

13.Juni 2025

Am Donnerstag sind wir gut in Visby gelandet. Der kotzanfällige Teil der Mannschaft hat sich inzwischen an die Verhältnisse angepasst. Unsere Pinnenhalterung verlangte nach einem Schweißer, den wir unweit vom Liegeplatz auch fanden und in einer Stunde war alles wieder fit. Visby erstrahlt märchenhaft 24 Stunden lang. Sa werden wir die 80 nm bis Nynäshamn – südlich von Stockholm – „bügeln“. Morele haben wir  auf dem „Schirm“!

17.Juni 2025

Guten Morgen ASV, Grüße von Ingolf, Ankerwache von 4-6 Uhr, Napoleon Viken, Insel Ägnö. Noch 18 sm bis Stockholm.

18.Juni 2025

ARKTiS liegt nun in Stockholm, Vasahafen. Die Mannschaft entert ein Museum nach dem anderen…

Wir gratulieren Conny und Ari und wünschen weiterhin eine gute Tour; lasst euch Zeit!!!

Der ARKTiS-Crew wünschen wir „Mast- und Schotbruch“ auf ihrem Weg, möge die neue Pinnenhalterung ewig halten.

Wer den beiden Crews folgen will, kann das auf Intagram tun: arktis.rund.baltic und conny101ahrens

NACHTRAG, 03.Juli 2025

Heute hat nach 1012 sm auch die ARKTiS mit Tadeus, Ingolf, Manfred und Ottfried die gelbe Posttonne in Töre Hamn erreicht.

Herzlichen Glückwunsch auch euch und eine gute Rücktour!!!